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Chlorose an einer Sumpf-Eiche (Quercus palustris)

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Gute Bodenverhältnisse sind entscheidend für eine erfolgreiche Baumpflanzung. Die Folgen einer falschen Artenwahl zeigen sich manchmal erst Jahre später.

Sumpf-Eichen gehören zu den empfindlichsten Baumarten in Bezug auf den pH-Wert des Bodens. Ist der Boden zu alkalisch, kann sich dies in auffälligen Blattverfärbungen äussern. Die Blattspreite erscheint deutlich aufgehellt, während die Blattnerven dunkelgrün hervortreten. Ursache ist in der Regel ein Nährstoffdefizit – häufig ein Eisen- oder Manganmangel.

Der optimale pH-Wert für Bäume liegt ungefähr zwischen 5 und 7. In diesem Bereich sind die meisten Nährstoffe gut verfügbar. Bei tieferem (sauren) pH-Wert werden Nährstoffe mobiler, was zu Auswaschungen führen kann. Ist der pH-Wert hingegen zu hoch (alkalisch), gehen gewisse Nährelemente – etwa Eisen, Mangan und Phosphor – chemische Verbindungen mit anderen Bodenbestandteilen ein. Dadurch stehen sie den Pflanzen nicht mehr in ausreichender Form zur Verfügung. (BENK et al. 2020, S. 69)

Zwar tolerieren viele Baumarten eine breite Spanne an pH-Werten, doch insbesondere Arten, die an saure Böden angepasst sind, leiden bei zu hohen pH-Werten unter Mangelerscheinungen. Da urbane Böden aufgrund von Baustoffen (z. B. Zement) oder Streusalzeinsatz oft einen erhöhten pH-Wert aufweisen, ist bei der Pflanzung solcher Baumarten im Siedlungsraum Vorsicht geboten. Auch weil es schwierig ist, den pH-Wert eines Bodens langfristig zu senken. Statt im Nachhinein kostspielige Massnahmen ergreifen zu müssen, ist die Wahl einer standortgerechten Baumart folglich die nachhaltigere Lösung.

BENK, J.A., S. ARTMANN, J. KUTSCHEIDT, M. MÜLLER-INKMANN, M. STRECKENBACH, K. WELTECKE (2020): Praxishandbuch Wurzelraumansprache. Möhnesee: Eigenverlag