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Befall durch den Zottigen Schillerporling

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An einer Schwedischen Mehlbeere wurde ein Fruchtkörper eines Zottigen Schillerporlings entdeckt. Einer relativ häufigen und aggressiven Pilzart an Stadtbäumen, welche wichtige Lebensräume schafft.

Identischer Fruchtkörper des Zottigen Schillerporlings (Inonotus hispidus), einmal im Sommer und einmal im Winter. Er zählt zu den häufigsten, schönsten, aber leider auch aggressivsten Pilzarten im urbanen Raum. Er befällt Bäume vornehmlich über frische Wunden und kann sowohl das (Kern-)Holz zersetzen als auch das Kambium angreifen.

Im frischen Stadium leuchtet er orange und weist einen hohen Wassergehalt auf, was in dieser Phase auch an den Guttationstropfen erkennbar ist – dem Absondern von Wassertröpfchen auf der Unterseite des Pilzes.

An den meisten Baumarten zersetzt er schnell den inneren Holzkörper und kann die Verkehrssicherheit einschränken. Durch diese Höhlenbildung ist er aber auch wichtig für das Ökosystem, da er Lebensräume für Höhlenbrüter schafft (CECH 2022, S. 90). Gerade an Platanen, an welchen er im urbanen Raum häufig vorkommt, sind solche Höhlungen oft zu sehen. Diese Baumart ist zudem in der Lage, Befälle des Schillerporlings relativ lange abzuschotten und zu kompensieren.

Im vorliegenden Fall wurde der Pilz an einer Schwedischen Mehlbeere (Sorbus intermedia) gefunden – eine Baumart, welche diesem Pilz leider nur wenig entgegenzusetzen hat. Bei Sorbus-Arten ist deshalb besonders darauf zu achten, Schnittmassnahmen nur in begrenztem Rahmen zu halten und diese im Frühling oder Sommer durchzuführen, um den Eintritt solcher Pilze zu vermeiden.

CECH, T., L. JANKOVSKY (2022): Baumpilze. 180 Arten schnell erkennen. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer.