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Geodatenverwendung in der Arboristik

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Geodaten sind ein wichtiges Werkzeug bei der Arbeit mit Bäumen. So können mit LiDAR-Daten umfassende Informationen zu Grösse, Höhe der Bäume, sowie dem Kronendeckungsgrad in ganzen Städten gesammelt werden. Zukünftig soll damit sogar noch viel mehr möglich sein.

In der Schweiz und vor allem im Kanton Zürich sind wir verwöhnt mit der Genauigkeit, Aktualität und freien Zugänglichkeit verschiedenster GIS-Daten. Viele davon können für die Arbeit mit Bäumen und Grün im Allgemeinen im städtischen Raum verwendet werden. GIS-Daten sind digitale Informationen, die mit Orten verknüpft sind. Sie enthalten geografische Koordinaten und oft zusätzliche Informationen, wie Strassennamen, Gebäudehöhen oder Bodenbeschaffenheit.

Für die Arbeit mit Bäumen ist der Baumkataster die klassische Schnittstelle zu GIS-Systemen. Im Vordergrund steht dabei die genaue Lage, verknüpft mit mehr oder weniger detaillierten Informationen zum Baum. Während Baumkataster vornehmlich für die praktische Arbeit mit Bäumen verwendet werden, um beispielsweise Informationen zu Grösse, Gesundheitszustand oder Pflegemassnahmen zu kontrollieren, können mit anderen GIS-Daten auch komplexere Analysen durchgeführt werden.

Ein gutes Beispiel dafür sind LiDAR-Daten (Light Detection and Ranging). Mittels Befliegung und Laserstrahlen wird die Oberfläche der Erde abgetastet, wodurch ein 3D-Modell aus Punktwolken entsteht. Dieses Punktwolkenmodell kann anschliessend gefiltert werden, sodass nur noch die Bäume enthalten sind und nach entsprechender Einfärbung sind auch die Baumhöhen gut erkennbar (je heller, desto höher der einzelne Punkt). Für den Kanton Zürich sind diese Daten für alle frei zugänglich.
Der Vorteil dieser Daten liegt darin, dass eine einfache Auswertung und Veränderung des Kronendeckungsgrades eines Quartiers oder einer Stadt möglich ist – unter Einbezug aller Bäume, auch der privaten. So können über die Jahre Veränderungen beobachtet und entsprechende Massnahmen ergriffen werden.

Spannend ist auch ein Vergleich mit den PET-Daten (Physiologisch Äquivalente Temperatur) – ein Index für die Wärmebelastung im Freien. Der direkte Vergleich zeigt den deutlichen Einfluss von Grünflächen und Bäumen auf diese Wärmebelastung. Insbesondere grosse Bäume und Baumbestände scheinen eine starke Wirkung zu haben.

Mit der steigenden Genauigkeit dieser Aufnahmen und dem Einbezug künstlicher Intelligenz nimmt auch der Informationsgehalt weiter zu. Zukünftig sollen anhand dieser Punktwolken sogar Aussagen zur Vitalität der Bäume oder deren Baumart getroffen werden können (https://www.stdl.ch/de/Unsere-Projekte-New/Automatisierte-Bestandesaufnahme-von-Einzel%25ADbaumen-anhand-von-LIDAR-Daten-und-Hyperspektralbildern-fur-die-Forstwirtschaft.htm).